Tuesday 1 June 2021

Achtsamkeit: 101 things in 1001 days - bewusster entscheiden, bewusster leben.


Vieles hat sich seit der Pandemie in meinem Leben und Empfinden verändert. Oder vielleicht war es auch keine Veränderung, sondern sich noch klarer darüber werden, was man ist, was man denkt und fühlt, was man vom Leben möchte ... und wofür man dankbar ist.

Die Enge des begrenzten Lebensumfeldes barg nicht nur anfängliche Sorge und Angst, sondern gleichermaßen eine Chance. Chance zum bewussten Nachspüren dessen, was wichtig ist und werden soll, und wovon (oder von wem) man sich lösen muss.

All das habe ich gemacht. Und ich bin noch dabei.

 

Alte Bande wurden aufgeknöpft, neue gesponnen, andere gefestigt. 

Selbstbestimmung und Freiheit sind große Aspekte meines Lebens und mir so wichtig wie die tägliche Nahrung in Form von Essen, Literatur und Musik.

Die Natur habe ich noch mehr zu schätzen gelernt, als zuvor. Ich habe angefangen, bewusst und leidenschaftlich zu gärtnern und möchte das auch in Zukunft nicht mehr missen. Mein kleiner Kirschbaum Burlat trägt dieses Jahr zum ersten Mal Früchte, die ich in ein paar Tagen ernten kann.

Die Freundschaft zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben erlangte durch die Pandemie noch größere Bedeutung und ist mir kostbarer als die Perlen in meiner Schmuckschatulle. Liebe Lulu, liebe Alice: ihr seid Geschenke und wertvoller als Gold. Ein sicherer Hafen, für den ich sehr dankbar bin. Ich habe gefunden und werde bleiben.

Mein kleiner Vintageladen, den ich Mitte letzten Jahres eröffnet habe, macht mich glücklich und zu sehen, wie er stetig wächst, erfüllt mich mit Stolz.

Dieses Jahr habe ich endlich begonnen, täglich auf meiner geliebten Harfe Helena zu spielen und werde immer flüssiger, sicherer in den Bewegungen meiner Hand, sicherer in meinem inneren. Von Anfang an war es ein intuitiver Vorgang, ich hatte keinen Lehrer, benötigte aber auch keinen. Es war mein Lebenstraum, dieses Instrument zu spielen und es ist ein währender Traum, sie täglich spielen zu dürfen. In der Musik verliere ich mich. In der Musik finde ich mich.

Und ja, ich vermisse das Reisen. Ja, ich vermisse es, durch die Nacht zu tanzen. Aber warum traurig sein? Es gibt so vieles, wofür es sich zu leben lohnt und worüber man sich freuen kann.

Bewusst leben, bewusst er-leben: das ist die Anleitung zum Glücklichsein. Denn in allem, das man bewusst tut, steckt ein Fünkchen Glück. Wir Menschen leben und sterben an jedem Tag unseres Daseins. Es ist an uns, wie wir diesen Zeitraum füllen. Mit welchen Gedanken. Mit welchen Gefühlen. Es ist einzig an uns, ob es ein gutes Leben und Sterben wird.

Und die Zeit, in der man wieder am Meer sitzen und im Café mit den liebsten Menschen anstoßen kann, wird kommen - und ich freue mich riesig darauf! Genau so, wie auf jeden neuen Tag, an dem ich leben und sterben darf. Denn jeder Tag ist ein Geschenk und die Vervollständigung der Vollständigkeit.