Wednesday 1 May 2019

Kapitel 5 | Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter. | Schwarzes 50s Kleid, runde Bambus Tasche & Vintage Strohhut vor der Trauerweide.



Die Phrase scheint abgedroschen, aber an manchen Tagen füllt sie sich mit so viel Wahrheit, dass es einem Angst macht - denn im wahrsten Sinne des Wortes könnte wirklich jeder Tag dein letzter sein.
Besonders bewusst gemacht wurde mir die Bedeutung dieser scheinbar so abgedroschenen Phrase vor zwei Wochen, als sich bewahrheitete, wie fragil das Konzept des Lebens sein kann ...



Begebenheiten, die alles verändern.

Ich war zu Besuch bei meiner Freundin Sarah. Wir haben uns viel zu lange nicht mehr gesehen und füllten jeden Moment mit so viel Leben, wie es nur geht.
Am Ostermontag besuchten wir das QOMO in Düsseldorf - ein Restaurant, das wir bereits Monate zuvor uns auf unsere gemeinsame Bucket List geschrieben hatten. Zusammen sahen wir uns den Sonnenuntergang in knapp 200 Metern Höhe an.
Wieder in Sarahs Heimatort angekommen fiel uns auf, dass wir noch Toilettenpapier kaufen mussten, denn es war zur Neige gegangen. Natürlich hatte am Feiertag kein Supermarkt auf, also besorgten wir es in der hiesigen Tankstelle. Danach verfuhren wir uns und kamen ein paar Minuten später als auf dem eigentlichen Weg zuhause an.

Am nächsten Tag erfuhren wir, dass ... in der Straße, die wir eigentlich befahren hätten, ein Straßenrennen stattgefunden hatte, bei der eine Frau, die mit ihrem Auto aus einer Seitenstraße einbog, so schwer verletzt wurde, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Sie starb am Dienstag an ihren Verletzungen.
Hätten wir nicht die Tankstelle besucht, und wären wir nicht falsch abgebogen, dann hätte ich diesen Text nicht mehr schreiben können.
Dann wären wir nämlich an Stelle der jungen Frau gestanden, die ohne eigenes Verschulden ihr Leben lassen musste ...

Der Tod, dem wir knapp von der Schippe gesprungen waren, hat mich nachdenklich gemacht. Wieso haben wir überlebt? Ist das Leben bereits vorherbestimmt? War es Schicksal?
Das Leben ist so fragil. In einem Wimpernschlag kann es zu Ende sein. Sogar ohne dein eigenes Verschulden. Du hast keine Macht über den Tod. Du kannst den Zeitpunkt deines Todes nicht bestimmen. Das einzige, was du tun kannst, ist ... leben, ohne Wenn und Aber. Leben, als könnte jeder Tag dein letzter sein.

Denn im Grunde KANN wirklich jeder Tag dein letzter sein ...


Memento Mori - bedenke, dass du sterben musst.

Ich mag den Ausspruch, dass man jeden Tage leben soll, als wäre es dein letzter viel lieber als den Ausspruch "Memento Mori", der in der Kunst des Barock eine hohe Wertigkeit besaß.
In jedem Stillleben dieser Epoche der Kunst wurden Symboliken der Vergänglichkeit integriert, die dem Betrachter seine eigene Vergänglichkeit bewusst machen sollten, beispielsweise eine flackernde Kerze, oder ein schnell verderbliches Stück Fisch.


Carpe Diem - nutze jeden Tag, als wäre es dein letzter.

Und eben wegen diesem fragilen Konzept des Lebens und seiner Vergänglichkeit habe ich beschlossen, jeden Tag zu nutzen, als wäre es mein letzter. Deshalb beschloss ich unter anderem auch, ganz bewusst, zu reisen, so viel es geht. Im Internet habe ich ein Angebot über eine Weltreise gefunden, die perfekt in mein Budget passt. Dafür löse ich gerade allen Hausstand (bzw. meinen Kleiderschrank) auf, den ich entbehren kann, um dafür (und für alles, was danach noch kommen möge) genügend Kapital anzusparen.

Schließlich nutzt es nichts, der Reichste auf dem Friedhof zu sein.


"Zeit ist das kostbarste, das ich dir schenken kann. Denn du und ich, wir sind geprägt von unserer Endlichkeit."

... doch auch jede Endlichkeit kann ins Unendliche wachsen.
Tragt eure Kriege nicht auch ins Private - es gibt bereits genug von ihnen.
Entfernt euch nicht von denen, die sich auf euch zubewegen.
Liebt einander.
Liebt euch selbst und schätzt euren Körper als das, was er ist - ein Wunderwerk der Natur und ein Schatz, da er eurem Leben Raum verleiht.
Seid freundlich zu denen, die ihr noch nicht kennt.
Haltet Kontakt mit euren Freunden und sagt ihnen, was ihr an ihnen liebt.


Schätzt die Zeit als das, was sie ist. Eine Währung, die endlich ist.
Füllt die Zeit mit Liebe, mit Glück, mit positiven Gedanken, mit Erinnerungen, an denen ihr euer ganzes Leben lang zehren könnt.
Das ist wahrer Reichtum - denn nur das, was wir fühlen, nehmen wir mit uns mit.

Das ist es, was uns wirklich ausmacht.













schwarzes 50s Kleid: H&M, via kleiderkreisel.de (ähnlich hier, hier) | breitkrempiger Strohhut mit Ripsband & Schleife: Vintage (ähnlich hier, hier) | runde Bambus Tasche: via amazon.de (Direktlink) | Armbanduhr: Vintage (ähnlich hier) | High Heels: Schuhtempel24 (ähnlich hier) | Strumpfhose: Falke (Direktlink)


follow me with bloglovinRSS feedfollow me on twitterfollow me on tumblrfollow me on youtubefollow me on pinterestfollow me on instagram


4 comments:

  1. Ich finde es toll, dass du eine Weltreise machen möchtest. Das steht bei mir auch ganz oben und möchte in 1-2 Jahren los. Bin schon ganz gespannt, wie es dir gehen wird.

    Schöne Grüße
    Elena
    https://elenasarah.com/

    ReplyDelete
  2. Hallöchen,
    ich finde dein Kleid echt wunderschön und es passt dir auch sehr gut :)

    Wünsche dir noch einen schönen Tag!

    Liebst Linni
    www.linnisleben.de

    ReplyDelete
  3. Sehr schönes Kleid, sehr schöne Bilder!
    Dein Text regt wirklich zum Nachdenken an.

    Liebst
    Julia
    http://sinceamoment.blogspot.com/

    ReplyDelete
  4. So ein hübsches Kleid. Steht dir wirklich sehr gut.
    Liebe grüße Michelle von mishy-hoffmann

    ReplyDelete

Danke, dass du deine Gedanken teilst.